ERC Grant: Soziale Gesundheit in der Arbeitswelt

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©Giulia Iannicelli/FAU

In der neuen Runde Starting Grant des European Research Councils (ERC) wird Prof. Dr. Adrian Meier, Professur für Kommunikationswissenschaft an der FAU WiSo, mit dem Projekt „Social Well-Being from Hybrid Interactions in Hybrid Work“ (HYIHY) mit 1,5 Millionen Euro gefördert.

„Der Arbeitsalltag ist ein wichtiger Faktor für unser soziales Wohlbefinden“, sagt Prof. Dr. Adrian Meier, Professur für Kommunikationswissenschaft an der FAU WiSo. „Deshalb ist es besorgniserregend, dass die Einsamkeit von Beschäftigten weltweit zugenommen hat.“ Jeder fünfte fühle sich meist einsam, Tendenz steigend, und dies berge viele Risiken für Beschäftigte, Organisationen und Gesellschaften. Wie verändern nun die jüngsten Entwicklungen der Arbeitswelt – hybrides Arbeiten und hybride Interaktionen – das soziale Wohlbefinden? Tragen sie zur „Einsamkeits-Epidemie“ bei oder können sie Teil einer Lösung sein? Diese Fragen untersucht Prof. Dr. Adrian Meier nun in seinem vom ERC geförderten Projekt HYIHY.

Denn Hybrides Arbeiten, also die Mischung aus Büro und Homeoffice, ist für viele das neue Normal. „Die Kommunikation verändert sich dabei“, sagt Adrian Meier. Das bedeute weniger Flurgespräche, dafür Parallel-Chats im Zoom-Meeting und Nachrichten über den privaten Messenger. „Und gleichzeitig entwickeln sich chat- und sprachbasierte KI-Anwendungen zu immer menschenähnlicheren, sozioemotional kompetenten KI-Kollegen. Mit ihnen können wir schwierige Gespräche mit dem Chef üben, Feedback zum Teamverhalten einholen oder Rat bei Konflikten bekommen.“ Kurz: Nicht nur die Arbeit, auch die Kommunikation wird hybrid – ein Mix aus „face-to-face“, digitalen und Mensch-KI-Interaktionen.

Deshalb möchte Adrian Meier in seinem Projekt mit einem neuartigen Methodenmix aus Datenspenden von Chatverläufen, digitalen Verhaltensspuren, Panel-, Tagebuch- und Interviewstudien sowie Feldexperimenten den Grundstein für ein tieferes Verständnis sozialer Gesundheit in der Arbeitswelt von morgen legen.